Spezialtiefbauer/in

Was?

Spezialtiefbauer/innen führen komplexe Baumaßnahmen im Bereich des Grundbaus aus, insbesondere dort, wo normale Bauverfahren nicht ausreichen. Sie sind spezialisiert auf die Erstellung von tragfähigen Fundamenten für Großprojekte wie Brücken, Hochhäuser oder andere Bauwerke mit hohen Anforderungen an die Stabilität.
Zu Beginn eines Projekts führen sie detaillierte Bodenanalysen durch. Mittels geotechnischer Bohrungen entnehmen sie Proben und bestimmen die Bodenbeschaffenheit, um die Tragfähigkeit und mögliche Risiken zu ermitteln. Basierend auf diesen Informationen planen und realisieren sie die passenden Gründungslösungen, wie Tiefenfundamente oder spezielle Verankerungssysteme, um eine optimale Lastverteilung zu gewährleisten.

In wasserführenden Schichten oder bei Arbeiten unter dem Grundwasserspiegel implementieren sie effektive Entwässerungssysteme, um Baugruben trocken zu halten. Zusätzlich sichern Spezialtiefbauer/innen bestehende Strukturen durch Unterfangungen, die Gebäude vor Setzungen schützen, und stabilisieren Böschungen oder Hänge mit geotechnischen Verfahren, wie dem Einpressen von Beton in vorbereitete Bohrlöcher.
Im Tunnelbau kommen sie zum Einsatz, um mit speziellen Tunnelbaumaschinen Durchbrüche in geologisch anspruchsvollen Bereichen zu schaffen. Auch der Brunnenbau zur Wassergewinnung gehört zu ihren Aufgabenfeldern.
Die Ausbildung zum/zur Spezialtiefbauer/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf und dauert in der Regel drei Jahre. Sie bereitet die Auszubildenden auf die vielfältigen und technisch anspruchsvollen Tätigkeiten in diesem speziellen Bereich des Tiefbaus vor.